Armenien schafft die Titelverteidigung
- chessray am 26.Nov 08, 19:31
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Nur der Vollständigkeit halber (da ja schon aus diversen anderen Quellen bekannt): Armenien mit Spitzenmann Aronian besiegt in der letzten Runde China und verteidigt damit seinen Titel aus Turin. Nicht mal die Betrachtung der Feinwertung ist erforderlich, weil die Ukraine zeitgleich gegen die USA mit 0,5:3,5 völlig unter die Räder gerät und gar noch auf Rang 4 (punktgleich mit Bronzemedaillengewinner USA) zurück fällt. Israel sichert sich mit einer 2,5:1,5-Punktlandung gegen die Niederlande die Silbermedaille, während das gleiche Ergebnis der deutschen Männer gegen Litauen leider nicht für den angestrebten Top-Ten-Platz reicht, sondern diese mit Rang 13 sogar noch knapp unter ihrem Setzlistenrang einlaufen. Schade, verdient gehabt hätten es die Mannen von Bundes-Uwe alle Male. Das 2:2 gegen Russland war ein echtes Highlight. Aus meiner Sicht verhinderten vor allem das Unentschieden gegen Polen und natürlich die Niederlage gegen Team USA eine bessere Platzierung. Gegen Israel war dagegen einfach nicht viel zu melden gewesen.
Die Männer von Deutschland 1 in der Einzelübersicht:
Die Männer von Deutschland 1 in der Einzelübersicht:
- Arkadij Naiditsch putzte Spaniens Shirov weg, der insgesamt auf immerhin 7 aus 10 kommt. Auch das Remis gegen Kramnik war eine Superleistung. Gegen Ende des Turniers schien er einfach etwas müde und kassierte gegen Nisipeanu und Gelfand je eine 0, was den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck leider etwas schmälert. Vielleicht hätte der Trainer ihm schon nach dem Spiel gegen Rumänien eine Pause gönnen sollen. Trotz allem mit 5,5/10 immer noch ein kleines Eloplus.
- Igor Khenkin hat seine späte Nominierung gerechtfertigt. 4,5/9 gegen einen minimal schlechteren Gegnerschnitt, wobei er gegen Grischuk vielleicht sogar gewinnen konnte. Auch bei ihm schienen die Kräfte gegen Ende des Turniers nachzulassen.
- Jan "Gusti" Gustafsson bewies gegen Morozevich Kondition und zeigte insbesondere an diesem Tag Heldenqualitäten. Insgesamt blieb er im Bereich seiner aktuellen Elozahl - wohl auch, weil er bei diesem Turnier in acht Partien fünf Mal Schwarz hatte. Klaus Bischoff meinte bei der Analyse des Spiels gegen Polen nur sinngemäß: "Das musste ja irgendwann schiefgehen."
- Daniel Fridman, der zweite Spätnominierte, war mit 7 aus 10 bei nur einer Niederlage erwartungsgemäß Topscorer des Teams. Seine Performance beträgt 2741. In dieser Form darf er gerne länger spielen. :-)
- David Baramidze spielte mit 5 aus 7 und einer Performance von 2690 (teamintern Platz 3 hinter Fridman und Naiditsch!) ebenfalls ein Riesenturnier. Leider war er aber mit einer eher missratenen Partie auch entscheidend an der Niederlage gegen die Amerikaner beteiligt. Nichtsdestotrotz eine bärenstarke Leistung des Neu-Hamburgers.