Vorbereitung

Kürzlich hat der Redakteur der Schachbundesliga Georgios Souleidis auf seinem sehr lesenswerten Blog http://entwicklungsvorsprung.de das Thema Partievorbereitung behandelt. Was kaum jemand weiß: Auch Schachschiedsrichter bereiten sich auf ihre Einsätze vor (wenngleich der Aufwand gegenüber dem der Spieler wohl gering ausfallen dürfte).

Morgen ist nun mein erster Einsatz als Nationaler Schiedsrichter bei der 2. Bundesliga in Mainz. So etwas hatte ich zwar schon als RSR in meiner norddeutschen Heimat, aber die Turnierordnung wurde zur neuen Saison in weiten Teilen der der 1. Liga angeglichen.

Im entsprechenden neuen Abschnitt H-2.13 "Ausrichtung" werden u.a. eine Mindestraumgröße, separate Tische und ein Analyseraum vorgeschrieben. So soll eine Verbesserung der Medienwirksamkeit erreicht werden. Sicherlich ein ehrenwertes Ziel, aber als Schiedsrichter und somit letztendlich Repräsentant des Deutschen Schachbunds wird von mir natürlich ebenfalls entsprechend professionelles Verhalten erwartet.

Aus dieser Erwartungshaltung resultiert für mich oben schon erwähnte "Vorbereitung": Während meine Vereinskameraden bereits heute Nachmittag in der 1. Liga an den Brettern sitzen, suche ich mir alle für diesen Einsatz benötigten Utensilien zusammen:
Bestandteile der Vorbereitung
Das wichtigste Element ist natürlich mein "Schiriordner". Darin bewahre ich meine FIDE-Regeln mit persönlichen Anmerkungen, Lehrgangsunterlagen, Turnierordnungen, Spezialformulare für Zeitnotnotation und auch den Quittungsblock auf. Ohne dieses Ding sollte ich besser morgen gar nicht erst auflaufen. Rechts sieht man schon die bereits vorbereiteten Umschläge für Spielbericht und Partienotationen. Adressen stehen schon drauf, Briefmarken muss ich noch holen. Ich mag's, wenn dieser Kram bereits vorbereitet ist. Alles Arbeit, die ich morgen während des Einsatzes nicht mehr erledigen muss. Und natürlich Stifte, Stifte, Stifte.

In Mainz war ich zwar schon, das Vereinsheim des Gastgebers kenne ich allerdings nicht. Daher führt kein Weg an meinem analogen Navi vorbei:
Analoges Navi
Ist zwar nur ein Stadtplan von Wiesbaden, aber der relevante Teil von Mainz ist ebenfalls verzeichnet. Natürlich kaufe ich mir nicht für jeden Einsatz extra einen Stadtplan; den habe ich noch von einem Open, an dem ich vor einigen Jahren teilnahm - soweit ich mich entsinne, eines meiner besten Turnierresultate überhaupt (nach einer insgesamt ziemlich miesen Saison).

Praktisch finde ich die neue Lizenz:
Lizenz zum Schiedsen
Die kann man sich einfach ans Hemd klemmen - und wird dadurch nebenbei auch dazu verleitet, ein solches zu tragen. Das dient wiederum der schon erwähnten Medienwirksamkeit - wenn jetzt nur noch das Motiv besser aussähe...

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