Der Königstiger von Bonn

Go, Vishy! Anand hat seinen Titel erfolgreich und in eindrucksvoller Manier verteidigt. Zwar war kurz vor Schluss auch eine Niederlage dabei, aber wer nach nur sechs Partien bereits mit drei Punkten führt, hat den Sieg mehr als verdient.

Was ich am Duell mit Kramnik vor allem toll fand und finde: Es ging tatsächlich mal um Schach, und nur darum! Keine Nebenkriegsschauplätze wie z.B. die unsägliche "Toilettenaffäre" beim Wettkampf Kramnik-Topalov. Dafür gebührt sicherlich auch und vor allem dem Veranstalter ein dickes Lob.

Zudem war das gezeigte Schach einer Weltmeisterschaft absolut würdig. Die Analysten waren bereits von der dritten Partie einhellig begeistert und sind nach der fünften teilweise bis heute aus dem Staunen nicht heraus gekommen. Auch wenn der Russe diese Woche tatsächlich einmal zurückschlagen konnte, schien Anands Sieg nie wirklich gefährdet.

Was ich mir nun vor allem wünsche, ist, dass die ewigen Unkenrufe, wer denn der wahre Weltmeister sei, jetzt endgültig der Vergangenheit angehören. Der sympathische Inder hat es allen gezeigt. Er hat sowohl das von der FIDE angesetzte WM-Turnier gewonnen als auch den Erben des kasparowschen "Privattitels" besiegt. "Gens una sumus" lautet der Wahlspruch der Fide, und dieses eine Volk hat jetzt auch endgültig nur noch einen einzigen König.

Also verneigt Euch vor dem Königstiger von Bonn!

Letzte Änderungen

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Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)