Freitag, 28. November 2008

Unzusammenhängende Gedanken zu zehn Tagen Dresden

  • Einer der Deutschlandcup-Teilnehmer beschwerte sich: "Diese Bedenkzeitregelung ist total doof. Da kann man ja niemanden mehr über die Zeit heben – vor allem, wenn man schlechter steht." Genau das ist doch die Idee! Die Schachuhr gehört nicht zum Wesen des Spiels, sondern ist ein untergeordnetes technisches Hilfsmittel. Jemanden einfach nur über die Zeit zu ziehen, ist unsportlich. Nur deswegen gibt es ja z.B. überhaupt Artikel 10.2.
  • Anscheinend hat sich immer noch nicht überall herumgesprochen, dass in einem Turniersaal des Deutschen Schachbunds absolutes Alkoholverbot herrscht. Mindestens einmal musste jedenfalls ein Schiedsrichterkollege ein paar Zuschauer mit dem entsprechenden Hinweis rausschmeißen.
  • Zum Artikel English for Dummies auf hskindresden.blogspot.com: Am meisten an mich halten musste ich bei Martin Sebastians Bemerkung vor der dritten Runde: „Mein Englisch ist nicht so gut wie das des Hauptschiedsrichters.“ Mit dieser Begründung übergab er die Rundeneröffnung an ebenjenen Hauptschiedsrichter, den mein Kumpel Andi aus Hamburg in diesem Beitrag zitiert.
  • Hamburger sind unerträglich, wenn der HSV mal ausnahmsweise das Nordderby gewinnt. ;-) Auch ein gewisser niedersächsischer Präsident streut gerne Salz in offene Wunden.
  • Die Veranstaltung war einmalig und im Gegensatz zu leider vielen anderen Turnieren in der gesamten Stadt präsent, die Medienresonanz bombastisch. Hoffentlich profitiert unser Sport von diesem "Drive" auch langfristig.
  • TV ChessBase sendete täglich live vom Ort des Geschehens. Respekt! Aber die Selbstpräsentation der Bundesliga, die am Tag der vorletzten Runde am Stand des Deutschen Schachbunds inklusive Übernahme der ChessBase-Übertragung stattfand, fand ich ziemlich peinlich. Da schleppe ich mit Vlastimil Babula extra einen Interviewpartner an, der selbst schon lange für Werder in der Bundesliga spielt, und dann kann dieses Interview keiner machen, weil Christian Zickelbein erschöpft und sonst niemand verfügbar ist. Schwache Leistung des jungen Bundesliga e.V. Nur um's klar zu sagen: Mein Vorwurf richtet sich nicht an ChZ, sondern an diejenigen, die ihn da vor Ort alleine gelassen haben. Wo war z.B. der USV TU Dresden, der ja in der aktuellen Saison ebenfalls in der ersten Liga spielt? Eine derart einfache und bequeme Werbemöglichkeit wird der Verein jedenfalls so schnell nicht wieder erhalten.
  • Bei der Olympiade (nicht innerhalb der Rahmenturniere) wurden zwei Regelverschärfungen angewandt, die schon im Vorfeld für einigen Diskussionsstoff gesorgt hatten:
    • Keine Remisvereinbarung vor Abschluss des 30. Zugs: Kurzremisen einzudämmen, ist ein mehr als löbliches Ziel, aber ob man das auf diese Weise erreicht? Eine solche Regel gab es schon mal vor einiger Zeit. Der Effekt war, dass die Spieler einfach entsprechend lange Partien auswendig lernten und regelmäßig wiederholten. Ich bin gespannt, ob irgendwo ein Erfahrungsbericht zu dieser Regelung auftaucht.
    • Wer zum angesetzten Rundenbeginn nicht am Brett sitzt, verliert sofort kampflos. Keine Minute Wartezeit, geschweige denn eine ganze Stunde. Ich sage: Richtig so! Es gehört sich nun mal, dass man zu einem vereinbarten Termin pünktlich erscheint. Mal ganz abgesehen davon, dass speziell bei der Olympiade Presse und Zuschauer einfach fotografieren wollen, der Einsatz des Blitzlichts aber nur in der ersten Viertelstunde erlaubt ist. Bei der Sitzung der Regelkommission wurde ja auch ein Antrag für eine allgemeine Regeländerung zu diesem Thema verhandelt, aber ein Ergebnis habe ich noch nirgends gelesen. Meine Meinung: Dieser Punkt gehört schon lange überarbeitet. Warum soll ich beim Schach eine Schludrigkeit akzeptieren, für die man in so ziemlich jeder anderen Sportart einfach aus dem Team fliegt (und zwar auch auf unterster Ebene)?

Mittwoch, 26. November 2008

Wie schlugen sich die Werderaner?

Hier ein Überblick über das Abschneiden von Werders Bundesligastars und ihren jeweiligen Teams bei der Olympiade:
  • Shakhriyar Mamedyarov machte für Aserbaidschan 6 aus 10 bei einer Performance von 2713. Für seine Verhältnisse keine Überraschung, sondern sogar ein leichtes Minus. Vor allem die Niederlage gegen den überraschend starken Nigel Short reißt ihn etwas runter. Am Schluss landete sein Team auf Platz 6.
  • Pavel Eljanov war offenbar nicht recht in Form. Für die Ukraine erzielte er nur 4 aus 8 bei einer Performance von 2590. Deutlich zu wenig für einen Spieler seines Formats.
  • Besser machte es sein Freund und Teamkamerad Zahar Efimenko. 6 aus 9 bedeuten eine Leistung von 2726. Besonders ragt natürlich sein famoser Sieg gegen Morozevich heraus. Die Ukraine beendete das Turnier auf dem undankbaren vierten Platz.
  • Laurent Fressinet erspielte für Frankreich 4 aus 8 und eine Leistung von 2567, womit er alles andere als zufrieden sein dürfte. So wurde er unter anderem ein Opfer des glänzend aufgelegten Armeniers Sargissian, der insgesamt 9 aus 11 und eine Monsterperformance von 2869 erzielte. Die an Rang 7 gestarteten Franzosen, bei denen lediglich Bacrot ein kleines Eloplus erspielte, landeten noch deutlich hinter Deutschland 1 nur auf Platz 22.
  • Georg Meier legte am Spitzenbrett von Deutschland 2 bärenstarke 7 aus 9 hin: Performance 2779! Zu Buche stehen: Keine Niederlage und Remisen u.a. gegen Carlsen und Dominguez. Da will wohl jemand unbedingt in zwei Jahren mit der A-Mannschaft nach Chanty-Mansijsk?
  • Michael Roiz bewirbt sich mit sieben Remisen in neun Partien für Israel augenscheinlich um den Friedensnobelpreis. Aber: Die beiden restlichen Partien hat er gewonnen, also blieb er im Turnier unbesiegt. Seine Performance liegt mit 2701 leicht über seiner Meldezahl. Die Silbermedaille geht zu einem ganz wesentlichen Teil auf sein Konto, holte er doch in der Schlussrunde gegen die Niederlande den einzigen Sieg.
  • Zbynek Hracek und Vlastimil Babula waren wie eigentlich das gesamte tschechische Team (abgesehen von Navara) überhaupt nicht in Form. 4,5 aus 8 (Hracek) bzw. 5 aus 9 (Babula) sind gegen diese Gegner einfach zu wenig. Vlastimil meinte, es läge vielleicht daran, dass wegen der geographischen Nähe viele tschechische Fans vor Ort waren und sich das Team selbst unnötig unter Druck setzte. Hoffen wir, dass die beiden das in der Bundesliga wett machen.
  • Tomi Nyback spielte am finnischen Spitzenbrett ein famoses Turnier. Er leistete sich bei 5,5 aus 8 keine Niederlage und bezwang gar Norwegens Magnus Carlsen in sehenswerter Manier. Die Performance von 2701 spricht für sich. Tomi, diese Form musst Du unbedingt konservieren! Sein Team landete auf Rang 32, bei Startplatz 52 ein beachtlicher Erfolg.
  • Almira Skripchenko erspielte für die französischen Frauen 6,5 aus 9 bei einer Performance von 2440, die leicht unter ihrer Meldezahl liegt. Bei dem an 5 gesetzten Team war ähnlich wie bei den tschechischen Männern irgendwie der Wurm drin: Man landete am Schluss auf Rang 13 und hatte nie wirklich was mit den Spitzenplätzen zu tun.

Chiburdanidze macht den Unterschied

Bei den Frauen siegen die Georgierinnen erst im Endspurt - bis dahin hatte das Team um Ex-Weltmeisterin und Schachlegende Maia Chiburdanidze kein einziges Mal an der Tabellenspitze gestanden. Aber abgerechnet wird halt zum Schluss. ;-)

Eben jene Maia Chiburdanidze war auch maßgeblich an diesem Erfolg beteiligt. 7,5 aus 9, darunter Siege gegen Weltmeisterin Alexandra Kosteniuk und Vizeweltmeisterin Hou Yifan, bei einer Performance jenseits der 2700 sprechen Bände. Die Frau kann's immer noch! Die Silbermedaille geht an die Ukraine, die die bis dahin alleine führenden Polinnen im direkten Duell noch abfängt und auf Rang 5 zurück wirft. Bronze sichern sich wie bei den Männern die USA (durch ein 2,5:1,5 gegen Frankreich).

Die Gesamtwertung im sogenannten Gaprindashvilicup (Männer + Frauen) gewinnt die Ukraine vor Armenien und den USA.

Deutschland 1 spielte über das gesamte Frauenturnier hinweg keine Rolle und wäre beinahe noch von einem der anderen beiden deutschen Teams im Feld überholt worden. Bereits in der ersten Runde erzielte man nur ein enttäuschendes 2:2 gegen den Iran. Lediglich Melanie Ohme erreicht mit einem Endspurt von vier Siegen in den letzten vier Runden (davor lediglich 2 aus 5!) ein Eloplus. Mit zwei Remisen und drei Niederlagen aus fünf Partien enttäuschte vor allem Ersatzspielerin Sarah Hoolt vom Bundesligisten Katernberg. Wo war eigentlich Vera Jürgens?

Armenien schafft die Titelverteidigung

Nur der Vollständigkeit halber (da ja schon aus diversen anderen Quellen bekannt): Armenien mit Spitzenmann Aronian besiegt in der letzten Runde China und verteidigt damit seinen Titel aus Turin. Nicht mal die Betrachtung der Feinwertung ist erforderlich, weil die Ukraine zeitgleich gegen die USA mit 0,5:3,5 völlig unter die Räder gerät und gar noch auf Rang 4 (punktgleich mit Bronzemedaillengewinner USA) zurück fällt. Israel sichert sich mit einer 2,5:1,5-Punktlandung gegen die Niederlande die Silbermedaille, während das gleiche Ergebnis der deutschen Männer gegen Litauen leider nicht für den angestrebten Top-Ten-Platz reicht, sondern diese mit Rang 13 sogar noch knapp unter ihrem Setzlistenrang einlaufen. Schade, verdient gehabt hätten es die Mannen von Bundes-Uwe alle Male. Das 2:2 gegen Russland war ein echtes Highlight. Aus meiner Sicht verhinderten vor allem das Unentschieden gegen Polen und natürlich die Niederlage gegen Team USA eine bessere Platzierung. Gegen Israel war dagegen einfach nicht viel zu melden gewesen.

Die Männer von Deutschland 1 in der Einzelübersicht:
  • Arkadij Naiditsch putzte Spaniens Shirov weg, der insgesamt auf immerhin 7 aus 10 kommt. Auch das Remis gegen Kramnik war eine Superleistung. Gegen Ende des Turniers schien er einfach etwas müde und kassierte gegen Nisipeanu und Gelfand je eine 0, was den ansonsten hervorragenden Gesamteindruck leider etwas schmälert. Vielleicht hätte der Trainer ihm schon nach dem Spiel gegen Rumänien eine Pause gönnen sollen. Trotz allem mit 5,5/10 immer noch ein kleines Eloplus.
  • Igor Khenkin hat seine späte Nominierung gerechtfertigt. 4,5/9 gegen einen minimal schlechteren Gegnerschnitt, wobei er gegen Grischuk vielleicht sogar gewinnen konnte. Auch bei ihm schienen die Kräfte gegen Ende des Turniers nachzulassen.
  • Jan "Gusti" Gustafsson bewies gegen Morozevich Kondition und zeigte insbesondere an diesem Tag Heldenqualitäten. Insgesamt blieb er im Bereich seiner aktuellen Elozahl - wohl auch, weil er bei diesem Turnier in acht Partien fünf Mal Schwarz hatte. Klaus Bischoff meinte bei der Analyse des Spiels gegen Polen nur sinngemäß: "Das musste ja irgendwann schiefgehen."
  • Daniel Fridman, der zweite Spätnominierte, war mit 7 aus 10 bei nur einer Niederlage erwartungsgemäß Topscorer des Teams. Seine Performance beträgt 2741. In dieser Form darf er gerne länger spielen. :-)
  • David Baramidze spielte mit 5 aus 7 und einer Performance von 2690 (teamintern Platz 3 hinter Fridman und Naiditsch!) ebenfalls ein Riesenturnier. Leider war er aber mit einer eher missratenen Partie auch entscheidend an der Niederlage gegen die Amerikaner beteiligt. Nichtsdestotrotz eine bärenstarke Leistung des Neu-Hamburgers.
Zusammenfassend hat das Team seine Aufstellung in dieser Form gerechtfertigt, und wenngleich der erreichte Platz sicherlich keine Begeisterungsstürme hervorrufen wird, so kann man doch insgesamt zufrieden sein.

Montag, 24. November 2008

Deja-vus für die Ukraine

Wieder ein 2,5:1,5, wieder drei Remisen, wieder ist Zahar der Matchwinner - gegen Postny, der unbedingt noch K+D (für Zahar) gegen K+T üben wollte. Die Ukraine besiegt Israel wie Russland und verhilft Armenien damit an die Tabellenspitze. In der alles entscheidenden elften Runde geht es im Fernduell zwischen Armenien, die gegen China antreten, und der Ukraine, die sich mit den USA, die heute Deutschland endgültig aus dem Medaillenrennen warfen, auseinandersetzen darf, um Gold. Israel spielt gegen die Niederlande. Deutschland kann mit einem Sieg gegen das nominell schwächere Litauen das ursprünglich ausgegebene Ziel eines einstelligen Tabellenplatzes erreichen.

Ein paar bunte Schnappschüsse:


IM Sebastian Siebrecht unterhält sich angeregt mit den beiden charmanten Niederländerinnen Marlies Bensdorp und Arlette Van Weersel. Bahnt sich da was an???


Der "Zocker" Hikaru Nakamura machte Igor Khenkin heute ziemlich lang.


Die entscheidende Partie zwischen Israel und der Ukraine gewann Werders Zahar Efimenko (aktuelle Performance 2793 - bester im ukrainischen Team!).


Lothar Hinz pendelt ständig vor der Bühne hin und her und ermahnt die Zuschauer höflich zu Ruhe und blitzfreiem Fotografieren. Kriegt der Mann eigentlich Kilometergeld?


Daniel Fridman erzielte gegen Onischuk den Ehrentreffer.


IM Georgios Souleidis in seinem Element. Der Mann macht gemeinsam mit IM Siebrecht die hervorragende Turnierzeitung. Riesiges Lob dafür an dieser Stelle!


Deutschland 3 hatte vor dem Spiel gegen Costa Rica noch gut lachen. Schlussendlich wurde es trotz eines kampflosen Siegs insgesamt "nur" ein 2:2.

Randbemerkung: Meine Open-Partie konnte ich gewinnen, jetzt ist noch Vorbereitung auf Runde 4 angesagt.

Sonntag, 23. November 2008

Noch mehr Trikots


Indonesien


Barbados

Israel löst Armenien ab

Gelfand und Rodshtein machen volle Punkte für die Israelis gegen Aronian und Tigran Petrosian, Werders Michael Roiz macht mit seinem Halben gegen Akopian den Sieg perfekt. Plötzlich steht das schwach gestartete Team damit alleine an der Spitze.

Werders Held des Tages ist ganz klar Zahar Efimenko, der Alexander Morozevich richtig lang macht und damit das 2,5:1,5 gegen Russland sichert, da die übrigen drei Begegnungen Remis enden. Diese Leistung würdigt auch Susan Polgar, die Zahar gleich mal für ihre Pressekonferenz verhaftet, so dass der Interviewtermin mit TV ChessBase leider hinten runter fällt. Vielleicht holen wir den nach der zehnten Runde nach, auch Tomi Nyback hat Zustimmung signalisiert.

Derweil spielen die deutschen Männer wieder 2:2, dieses Mal gegen die polnische Vertretung. Fridman kämpft bis zum letzten Bauern, um Gustis Niederlage auszugleichen.

In der Rangliste liegt nun Israel mit 16 Punkten vor Armenien und der Ukraine mit je 15 sowie China, England und den wie aus dem Nichts aufgetauchten Serben, die heute überraschend Aserbaidschan niederrungen, mit jeweils 14. Erst dahinter kommen die Russen mit 13, punktgleich sind Deutschland 1, Bulgarien, die Niederlande, die Slowakei, die USA, Polen, Spanien und Slowenien.

Die Toppaarung lautet bei dieser Ausgangslage natürlich Ukraine-Israel. Das Team von "Bundes-Uwe" Bönsch darf gegen die USA um Weltklassemann Gata Kamsky ran, die sich nach der knappen Niederlage in der achten Runde gegen Russland mit einem 3,5:0,5 gegen Indien eindrucksvoll zurück meldeten. Ich denke, da geht für uns was.

Von den deutschen Frauen will ich lieber gar nicht anfangen, aber China fällt nach einem Schiffbruch gegen Serbien auf Rang 4 zurück. Nun führen die bisher ungeschlagenen Ukrainerinnen um Kateryna Lahno vor den punktgleichen Teams aus Polen und Serbien.

Unten noch ein paar Bilder vom Tage.


Offizieller Wintereinbruch in Dresden


Werders Pavel Eljanov hielt gegen Grischuk das berühmte Endspiel K + T gegen K + T + 2B auf f und h Remis, während Zahar Efimenko gegen Moro der Matchwinner war.


Kateryna Lahno liegt jetzt mit der Ukraine in Führung.


Igor Khenkin blockte heute schnell und sicher Polens Topscorer Radek Wojtaszek weg, der in der Bundesliga für den Hamburger SK am Brett sitzt. Hier sind die beiden schon bei der Analyse - dort wo morgens das Open stattfindet, bei dem ich heute völlig überflüssigerweise die zweite Runde vergeigt habe.

Samstag, 22. November 2008

Armenien vermöbelt Frankreich!

Das nenne ich mal eine Demonstration. Bacrot und Aronian trennen sich Remis, die restlichen drei Bretter gewinnt der Titelverteidiger aus Armenien. Morgen spielt Armenien gegen Israel, die heute Deutschland 1 knapp, aber wohl verdient besiegten. Deutschland muss morgen gegen Polen unbedingt gewinnen, um die Medaillenchance zu wahren.

Das Ergebnis Russland-USA lautet 3,5:4,5!? Wie das bei nur vier Brettern? Ganz einfach: Die Auslosung wollte es, dass heute sowohl die Männer als auch die Frauen gegeneinander antraten; während de russischen Männer 2,5:1,5 gewannen, gerieten die Frauen mit 1:3 unter die Räder und können nun wohl zumindest die Goldhoffnungen endgültig begraben. Unten habe ich ein paar Bilder angehängt. Kamsky lud Svidler ins Kaffeehaus; der ließ sich nicht lange bitten. Man achte auch bei Irina Krush und Alexandra Kosteniuk am ersten Brett auf die Füße.

Heute begann das Olympia-Open. 5 Runden Schweizer System bei knapp 280 Teilnehmern, das kann doch niemals eine brauchbare Endtabelle ergeben. Egal, ist ja eh nur als Bonusveranstaltung für die Besucher gedacht. Leider findet es anders als der Deutschlandcup im Analysebereich statt, wo die Stühle bei jeder Bewegung auf dem Boden wunderbar laut quietschen. Da helfen auch keine Ohrstöpsel. Trotzdem konnte ich die Auftaktrunde doch noch pflichtgemäß gewinnen, als mein Gegner sich im Endspiel verrechnete.


Russland gegen die USA (Männer)


Brett 1 bei Russlands Frauen: natürlich Alexandra Kosteniuk; bei den USA Irina Krush


Irinas Sitzhaltung


Grischuk, Nakamura und Kamsky


Brett 1 und 2 des Frauenduells. Man achte bei Alexandra Kosteniuk auf die Sitzhaltung... - wo haben wir das schon mal gesehen? Anna Zatonskih ist übrigens die Ehefrau unseres Nationalspielers Daniel Fridman und spielt in der Frauenbundesliga für Baden-Baden.


Ausschnitt aus der Partie Kamsky-Svidler.

Freitag, 21. November 2008

Noch mehr Trikots

Zwei weitere "uniformierte" Frauenteams gerieten heute vor meine Linse.


Estland setzte gegen Deutschland 1 auf Orange und erreichte überraschend ein 2:2, nach dem unsere Mädels sich auf einem enttäuschenden Rang 32 wiederfinden. Da ist Endspurt angesagt!


Die Mexikanerinnen unterlagen 1,5:2,5 gegen Turkmenistan.

Tagesbericht

Heute mal der fortgeschrittenen Zeit geschuldet nur ein paar Notizen im Stakkatotakt:
  • Deutschland besiegt Rumänien, Fridman lässt sogar eine Gewinnmöglichkeit aus. Morgen heißt der Gegner Israel. Eigentlich hatte ich Armenien erwartet; jetzt tippe ich mal, dass "Bundes-Uwe" seinem Spitzenbrett Arkadij Naiditsch nach dessen Niederlage gegen Nisipeanu eine Ruhepause gönnen wird.
  • Das Bremer Deutschlandcup-Fazit verschiebt sich zumindest auf morgen (bzw. heute) Abend. Ich erwarte zudem noch Input von den einzelnen Teilnehmern.
  • Armenien setzt sich mit einem Sieg gegen Russland mit 13 Mannschaftspunkten an die Tabellenspitze. Jetzt warten die Franzosen, die mit ihrem Sieg gegen Indien bewiesen haben, dass sie nach durchwachsenem Start endlich aufgewacht sind.
  • Hinter Armenien (13), Deutschland, Israel und Frankreich (je 12) tummeln sich Russland, die Ukraine, China, Vietnam (!) und die USA mit je 11 Punkten. Ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass die Medaillengewinner sich komplett aus diesem Kreis rekrutieren werden.
Zum Abschluss zwei Fotos von der allabendlichen Autogrammstunde - heute hauptsächlich besetzt mit Deutschland 3.


Letzte Änderungen

Mit blauem Auge davon gekommen (chessray, 22.Jan 12, 19:15)

Ich lebe noch! (chessray, 16.Jan 12, 00:01)

Hoffentlich kein Einzelerfolg (chessray, 13.Nov 11, 12:14)

Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)