Sonntag, 20. März 2011

Schirisaison beendet

Für mich ging's heute zur Oberliga beim SC Königsspringer. Vor dem Kampf noch Aufstiegskandidat, leistete sich das Team eine peinliche Niederlage gegen die Schachfreunde Schwerin, die somit zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln - die ihnen aber möglichweise nichts nützen, weil HSK 3 aufgrund leichter Fehlplanung nur zu sechst zum SKJE reiste. Der Schachklapsenchef wird ebendort sicher noch etwas detaillierter auf seine ungeplante kampflose Niederlage eingehen...

Wie auch immer, damit ist meine Schirisaison beendet. Zumindest bis zum Herbst sind schachlich nur noch Spielen, Training und Vorstandskram angesagt.

Alles beim Alten in der Bundesliga.

Baden-Baden, Werder und Eppingen marschieren mit je zwei Siegen voran. Am Sonnabend in drei Wochen haben die Grün-Weißen zumindest noch die Chance, durch einen Sieg im direkten Duell einen Stichkampf zu erzwingen - den dann aber völlig überraschend Eppingen absolvieren könnte, wenn diese wiederum am Sonntag meine alten Vereinskameraden besiegen sollten. Alleine schon zum Zweck der Spannung sollte man also Werder zumindest in der nächsten Runde alle Daumen drücken.

Derweil bewegt sich der HSK spätestens seit dem Sieg gegen Remagen jenseits von Gut und Böse und leistet sich an diesem Wochenende einen eher durchwachsenen Auftritt. Mal schauen, was Dirk Sebastian und Niclas Huschenbeth morgen Abend so zu erzählen wissen...

Montag, 7. März 2011

Mehr Licht als Schatten

Oder "Licht und Schatten, Teil 2".

Klein-Wirthgen, SKJE 4-HSK 15, HMM 2011, Bezirksliga C, Runde 4, Brett 1:
1.e4 c6 2.d4 d5 3.exd5 cxd5 4.Ld3 Sc6 5.c3 Dc7 6.Se2 Lg4 7.f3 Ld7 8.Lf4 e5 9.dxe5 Sxe5 10.Lc2 Ld6

Da Caro-Kann schon seit fast 20 Jahren zu meinem Schwarz-Repertoire zählt, spiele ich mit Weiß alles Mögliche dagegen. In diesem Abspiel war ich allerdings schon out of book. "Wo ist hier der Trick?", fragte ich mich also etwa 20 Minuten lang, bis ich mich entschied, keinen zu erkennen. Tatsächlich war mein Gegner, wie er mir nach der Partie sagte, "einfach noch nicht am Brett" und hatte schlichtweg den Unterschied zwischen dem nach seiner Auskunft normalen 10.0-0 und dem von mir gespielten 10.Lc2 missachtet. Wie Rybka zeigt, konnte er den angegriffenen d5 auch getrost ignorieren, aber die nun folgende am Brett gefundene Neuerung brachte ihn wohl vollends aus dem Tritt.
11.Dxd5N Lc6 (Der "Trick" ist wohl der viel nahe liegendere Zug 11... Sf6, und Weiß gerät nach 12.Dd4 0-0 13.Sd2 Lb5 schon schwer unter Beschuss - was der Grund sein dürfte, warum Weiß in keiner der Stammpartien tatsächlich so dreist war (wobei mir die Sache noch nicht so klar ist; vielleicht hat ja unser Caro-Kann-Experte Merijn dazu was zu sagen...). Bereits gespielt wurden 11.La4 und 11.0-0.) 12.Dd4 Sf6 13.Sd2 0–0 14.0–0–0 Tfd8

Wie setzt Weiß jetzt fort?
Hier darf man ruhig überlegen oder, wem's zu mühselig ist, gleich klicken.

Samstag, 5. März 2011

Licht und Schatten

Leider gilt diese Überschrift für meine beiden letzten HMM-Partien fast gleichermaßen, wenngleich ich die in der vierten Runde zu meinen Gunsten entscheiden konnte.

Beginnen wir mit Feddersen-Klein, HSK 15-Volksdorf 1, HMM 2011, Bezirksliga C, Runde 3, Brett 1:

1.d4 Sf6 2.Lf4 g6 3.e3 Lg7 4.Sf3 d6 5.h3 0–0 6.Le2 Sbd7 7.0–0 De8 8.Lh2 e5 9.c4 De7 10.Sc3 c6 11.Dc2 h6 12.Tad1N Sh7

Das London-System. Im Amateurbereich sehr beliebt, weil man seinen Stiefel gegen so ziemlich jeden schwarzen Aufbau gleichermaßen durchziehen kann. Rybka gefällt die weiße Stellung hier bereits besser; zu dieser Einschätzung kam ich während der Partie ebenfalls, weswegen ich mich doch mal nach Alternativen umschauen muss. Mit den nächsten Zügen entgleitet Weiß jedoch zunehmend die Position - wer solchen Raumvorteil hat, sollte Abtauscharien grundsätzlich vermeiden.
13.dxe5 Sxe5 14.Sxe5 dxe5 15.Se4 Lf5

16.g4 (Darauf hatte ich gehofft. Leider nutze ich diesen positionellen Lapsus nicht richtig aus.) 16... Lxe4 17.Dxe4 Dh4 (Der ist schon nicht mehr so toll, wenngleich er die Partie nicht sofort weggibt. Das natürlichere 17... Sg5, wonach die weiße Dame auf jeden Fall schlecht stehen wird, war hier angesagt.) 18.Dg2 Tad8 (18... Sg5 endet bei korrekter Antwort jetzt nur noch im Remis: 19.Td7 Sxh3+ 20.Kh1 e4 21.Lg3 Sxf2+ 22.Kg1 Sh3+ 23.Kh1 Sf2+ =) 19.Lg3 De7 20.h4 Db4 21.De4

21...Td2?! (Viel zu feige. Man kann sich schadlos auf b2 bedienen - Weiß muss ein Tempo zur Rettung des Le2 investieren - und zumindest einen kleinen Vorteil behaupten. Ob das zum Gewinn reicht, ist natürlich noch fraglich, aber besser als die Partiefortsetzung ist 21...Dxb2 allemal.) 22.Txd2 Dxd2 23.Lf3 f5 24.gxf5 gxf5 25.Db1

25...e4?! (Will zuviel. Das weiße Läuferpaar ist zwar übel, aber e- und f-Bauer können es ein wenig in Zaum halten, wenn sie flexibel bleiben. Der Bauer f5 ist jetzt zu anfällig.) 26.Lg2 (Hier hätte man zunächst Td1 einstreuen sollen, jetzt komme ich über Gebühr aus dem Mist raus.) 26...Lxb2 27.Td1 Dc3 28.Lh3 Dg7 (28...Tf7 hätte den Laden besser zusammen gehalten, Weiß verpasst gleich einige gute Möglichkeiten.) 29.Kh1 Kh8 30.Lf4 Lf6

31.Tg1 (Das sofortige 31.Lxf5! wäre der Todesstoß gewesen: 31...Lxh4 32.Td7 Tf7 33. Dxb7+- Freilich steht Weiß auch in der Partie nach wie vor deutlich besser.) 31...Df7 32.Lxf5 Dh5 33.Dxe4 Dxh4+ 34.Lh2 Dxe4+ 35.Lxe4 Sg5 36.Lg2 Td8 37.Tb1 b6 38.Lxc6 Td2 39.f4 Sh3 40.Lg3 Sf2+ 41.Kg1 Sg4 42.Te1 Txa2?! (42...Td3! 43.f5 (43.Lf2? Sxf2 44.Kxf2 Td6!-/+) 43...Kg7 mit Kompi;) 43.Lf3

Nachdem beide Seiten (insbesondere der Anziehende) eine Reihe guter Züge ausgelassen haben, folgt eine völlige Fehleinschätzung meinerseits. Das Endspiel nach 43...h5 44.Lxg4 hxg4 sah ich als deutlich schlechter für mich an, während ich in der gewählten Abwicklung trotz des gegenerischen Paars relativ leichte Ausgleichschancen erwartete. Tatsächlich verhält es sich aber genau umgekehrt! Der weiße f-Bauer läuft einfach auf mich zu, und ich habe ihm wenig entgegenzusetzen. Das hatte ich schlichtweg nicht geschnallt. Irgendwie ganz schön traurig. Noch schlimmer ist, dass mein Gegner mir noch eine ungeahnte Möglichkeit eröffnet.
43...Sxe3?? 44.Txe3 Ld4 45.Lf2 Lxe3 46.Lxe3 Tc2 47.Ld5 Te2 48.Ld4+ Kh7 49.f5 Td2 50.Le3 Te2 51.Lf4 Kg7

52.Lb8?? (Hier hätte Weiß erstmal mit 52.Kf1 den Turm befragen sollen. Leider bedanke ich mich postwendend mit einem Partieeinsteller.) 52...Ta2?? (52...Kf6! 53.Lxa7 Kxf5 54.Lxb6 Ke5 mit guten Remischancen) 53.Le5+ Kf8 54.f6 1–0

Leider lässt sich insbesondere der letzte Patzer nicht mal mit Zeitnot entschuldigen. An dem Abend wollte ich wohl einfach verlieren...


Letzte Änderungen

Mit blauem Auge davon gekommen (chessray, 22.Jan 12, 19:15)

Ich lebe noch! (chessray, 16.Jan 12, 00:01)

Hoffentlich kein Einzelerfolg (chessray, 13.Nov 11, 12:14)

Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)