Sonntag, 30. Januar 2011

Nakamura kann also doch Schach spielen.



Da hält man ihn jahrelang für einen reinen Blitzexperten, und dann gewinnt der plötzlich ungefragt Wijk aan Zee - vor Anand, Carlsen, Aronian und Kramnik! Alexei Shirov, offenbar total von der Rolle, belegt nur Platz 14 von 14. Wie konnte das nur passieren? Auf jeden Fall zeigt er sich variabel im Eröffnungsrepertoire und sehr souverän im Einfahren der Punkte. Im Gegensatz zu Vishy hat er zwar eine Niederlage, aber eben deutlich weniger Remisen auf seinem Konto. Der Schachschiri on Tour gratuliert dem verdienten Turniersieger.

Vorteilsverwertung...

... lautete das Thema des 18. HSK-Toptrainings mit IM Roman Vidonyak. Sehr ambitioniert, das überhaupt mal systematisch anzugehen. Schaut man durch die Schachliteratur, ein absolut zu Unrecht vernachlässigtes Thema. Sehr informativ gestaltet, lebendiger Stil, einfach gut, die Tatsachen, die eigentlich jedem bekannt sind, mal so explizit vorgesetzt zu bekommen. Beispielsweise: "Wer besser steht, wird unkonzentrierter, während der Gegner unter Hochdruck arbeitet und plötzlich aus dem Nichts Konter hervorzaubert."

Wenig überraschend nach diesen und ähnlichen Überlegungen drehte sich ein Teil des Seimnars um das Thema Prophylaxe, oder wie Vidonyak es bezeichnet, "Desinfektion". Nach den Partiebeispielen fühlte ich mich spontan an ein Beispiel aus meiner persönlichen Karriere erinnert, bei dem ich genau dieses Prinzip vernachlässigt hatte:



Schwarz steht schon deutlich besser, aber wie kann man hier den direkten Schlag richtig setzen? (Ein weiterer Bereich war: Wenn man überlegen steht, soll man forcieren, sofern es geht.)

Samstag, 29. Januar 2011

Das ging schief.

Ich konnte zwar vergleichsweise locker gewinnen, nachdem mein Gegner hier einen schweren positionellen Patzer beging:


Mit 25.... Le4 hätte Schwarz bequem die e-Linie sperren können, wonach insbesondere mein Läufer ein bisschen wie ein Hanswurst wirkt. Rybka sieht die Stellung klar im Ausgleichsbereich. Stattdessen folgte 25... Te8? 26. Lf2 Txe1 27. Lxe1 Tg4 28.De7, wonach Weiß einfach einen Bauern gewinnt und der schwache Randspringer evident wird. Nach ein bisschen Taktik zur Verteidigung meiner Königsstellung landeten wir schlussendlich hier:


36.Db8 Kh6 37.Th8+ 1-0 (38... Kg5 39. Lh4++)

Insgesamt für mich persönlich ein lockerer Auftakt, aber durchaus steigerungsfähig. Blöderweise hatten meine Teamkollegen weniger Erfolg: Nach einer Stunde hatten wir bereits 1:0 hinten gelegen, weil ein Mitspieler einfach nicht aufgetaucht war. Nicht lange darauf hatte es 0:3 gegen uns gestanden, u.a. wegen eines einfachen Dameneinstellers. Da uns nur ein weiterer Sieg bei einer weiteren Niederlage vergönnt war, lautete das Endresultat 5:3 gegen uns. Angesichts der Tatsache, dass dieser Gegner formal mehr als schlagbar war, mehr als unbefriedigend. HSK 15 steht vor einer harten Saison.

Überschattet wurde der Kampf von peinlichen Begleitumständen: Der Wirt des Spiellokals verbot den Verzehr von Eigengetränken (was aber offenkundig nicht mal die Gastgeber interessierte) und bestand auf dem Verzehr mindestens eines Getränks aus seiner Herrschaft; mein Teamkamerad Arno Rogalla verzichtete freundlich auf dieses "Angebot", wofür er zu 1 Euro Toilettenbenutzungsgebühr verdonnert wurde - unter Androhung des Hinzuholens unserer Freunde und Helfer. Leider fand diese Diskussion außerhalb meines Wahrnehmungsbereichs statt, sonst hätte ich dem was erzählt. Ist ja eine Sache, wenn er einen solchen Deal mit den Gastgebern hat; aber von Gästen kann er das einfach nicht verlangen. In jedem Fall werde ich mich für eine Änderung der Turnierordnung einsetzen, die solch dämliches Gehabe verbietet.

Mittwoch, 26. Januar 2011

HMM - jetzt geht's los...

Naja, eigentlich laufen die Hamburger Mannschaftskämpfe ja schon seit Jahresbeginn, aber bedingt durch meinen Urlaub habe ich die erste Runde verpasst. In dieser Saison darf ich in der Bezirksliga beim Abstiegskandidaten HSK 15 das Spitzenbrett verwalten - bestimmt schon zehn Jahre her, dass ich zuletzt regulär eine Spielzeit am ersten Brett bestritt. Persönlich sehe ich das ganze als Bewährungsprobe für einen möglichen Landesligastart in der nächsten Saison - und auch als Möglichkeit, mich für die mittlere Katastrophe Klubturnier zu rehabilitieren.

Ach ja, in der ersten Runde gegen das wesentlich besser besetzte Team HSK 14 in derselben Liga gab es ohne mich eine 1,5:6,5-Niederlage. Morgen muss unbedingt ein klarer Sieg her, geht es doch mit Concordia 2 gegen den einzigen nominell wirklich schwächeren Gegner.


Letzte Änderungen

Mit blauem Auge davon gekommen (chessray, 22.Jan 12, 19:15)

Ich lebe noch! (chessray, 16.Jan 12, 00:01)

Hoffentlich kein Einzelerfolg (chessray, 13.Nov 11, 12:14)

Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)