Sonntag, 16. Oktober 2011

Die stärkste irrste Liga der Welt

Was für ein Auftakt zur Bundesligasaison! Baden-Baden strauchelt ohne Anand und Carlsen schon beinahe in der ersten Runde gegen Trier und muss sich am Sonnabend schließlich den Mülheimern geschlagen geben. Zum Dank dafür geht der seit Jahren selbsternannte Herausforderer Nr. 1 Werder Bremen heute gegen die Schachfreunde Berlin, die sich am Ende der vergangenen Spielzeit erst durch "Nachsitzen" gegen Griesheim die erneute Teilnahme an der 1. Bundesliga sichern konnten, mit 2:6 völlig unter. Bei der Gelegenheit punkten die beiden hochkarätigen Berliner Neuzugänge Aronian und sein Schüler Melkumyan gleich mal voll.

Damit heißt der unangefochtene Tabellenführer nach dem ersten Wochenende doch etwas überraschend Wattenscheid, wobei die Bochumer in Dortmund, Tegel und Dresden insgesamt durchaus leichtere Auftaktgegner hatten als die Topteams.

Einziger Wermutstropen für mich ist das dürftige Abschneiden des HSK. Die Abwesenheiten von Youngster Niclas Huschenbeth (Mitropa Cup), Endspielgott Karsten Müller und vor allem natürlich Spitzenbrett Radek Wojtaszek konnten wir leider nicht kompensieren. Wenigstens gab's gegen die Schachfreunde Berlin ein 4:4, weil die sich Aronians Einsatz bis heute aufsparten. Anderenfalls wäre das Duell wohl auch gegen uns ausgegangen.

Keine Frage, diese Spielzeit wird so hart wie keine zuvor. Aber das war allen Beteiligten schon seit Wochen klar. Trotzdem hoffe ich natürlich, dass mein ehemaliger Trainer "CD" Meyer mit seinem Statement von der gestrigen Liveübertragung im Werder-Vereinsheim recht behält: "Der HSK ist unabsteigbar."

Sonntag, 1. Mai 2011

SF Berlin machen den Münchhausen.

Kaum zu glauben. Die Recken um Rainer Polzin und Ex-Zoodirektor Schneider gewinnen tatsächlich den Stichkampf gegen Griesheim, den sie durch eine Punktlandung erst am letzten Buliwochenende überhaupt möglich machten, und ziehen sich so noch an den eigenen Haaren aus dem (Abstiegs-)Sumpf. Wenigstens schaffen sie es dieses Mal auf sportlichem Weg.

Die daraus resultierende Reisepartnerzusammenstellung hatte ich schon befürchtet erwartet: Da die zurückkehrenden Dresdener einen Partner benötigen, werden die nunmehr zwei Berliner Teams zwischen den beiden Elbmetropolen Hamburg und Dresden aufgeteilt. Wäre Griesheim geblieben, wären bestimmt der HSK und Werder wieder zusammen, was mir den einen oder anderen verklärten Besuch im Weserstadion beschert hätte. Schade eigentlich.

Freitag, 8. April 2011

Hmmppfffgrrrmmmppfff

0 aus 2 zum Start. Peinliche Vorstellung in beiden Partien. Ende des Eintrags.

Sonntag, 20. März 2011

Alles beim Alten in der Bundesliga.

Baden-Baden, Werder und Eppingen marschieren mit je zwei Siegen voran. Am Sonnabend in drei Wochen haben die Grün-Weißen zumindest noch die Chance, durch einen Sieg im direkten Duell einen Stichkampf zu erzwingen - den dann aber völlig überraschend Eppingen absolvieren könnte, wenn diese wiederum am Sonntag meine alten Vereinskameraden besiegen sollten. Alleine schon zum Zweck der Spannung sollte man also Werder zumindest in der nächsten Runde alle Daumen drücken.

Derweil bewegt sich der HSK spätestens seit dem Sieg gegen Remagen jenseits von Gut und Böse und leistet sich an diesem Wochenende einen eher durchwachsenen Auftritt. Mal schauen, was Dirk Sebastian und Niclas Huschenbeth morgen Abend so zu erzählen wissen...

Sonntag, 6. Februar 2011

Baden-Baden bereits (fast) Meister!

Das hat Werder ja mal wieder toll hingekriegt. 4:4 gegen Emsdetten, trotz Gashimovs und Babulas "Flügelzange" (Siege an Brett 1 und 8). Jetzt dürfte selbst ein schon vorher notwendiger Sieg im direkten Duell alleine nicht mehr helfen; da bleibt nur noch die Hoffnung auf Schützenhilfe, die nach praktischen Überlegungen lediglich Mitte März aus Mülheim kommen kann. Gegen eben diese Mülheimer, Solingen und am letzten Spieltag Eppingen müssen aber auch die Grün-Weißen erst mal voll punkten.

Meine Prognose: Datt wird nüscht mehr, und es bleibt somit bei der Devise: Mehr Glück in der nächsten Saison.

Sonntag, 14. November 2010

Bunte Liga

Wie präsentieren sich denn da die Meisterschaftsfavoriten an diesem Wochenende? Erst haut Baden-Baden am Freitag ein Unentschieden gegen Reisepartner Eppingen rein, dann legt Werder heute postwendend gar mit einer Niederlage gegen Trier nach. Laurent Fressinet, am ersten Wochenende noch der Überflieger mit perfekten 3 aus 3 (u.a. mit einem sehenswerten Königsinder gegen Berlins Arnd Lauber), war dieses Mal offenbar völlig aus der Form und erzielte nur gestern ein Remis; heute verlor er gar.

Somit hat kein Team mehr eine weiße Weste und Baden-Baden erstmals die Tabellenspitze inne. Auf dem Bronzerang liegt aktuell der HSK, das ist doch mal ein Grund zur Freude. - Wenngleich ich in meinem Kopf bereits den Zweckpessimisten Christian Zickelbein sagen höre, bisher habe man ja auch mit Ausnahme von Werder keine starken Gegner gehabt.

Auf jeden Fall verspricht diese Entwicklung doch wieder etwas Spannung. Schön, dass auch Topkandidaten gegen Teams Punkte lassen, die selbst mit der Meisterschaft schlussendlich nichts zu tun haben werden. Oder vielleicht doch?

Montag, 11. Oktober 2010

Größtenteils harmlos...

... verlief das erste Bundesligawochenende im Bremer Weserstadion.

Am Freitag präsentierte sich der Aufsteiger Delmenhorster SK schachlich überraschend stark und fügte dem haushohen Favoriten Werder immerhin zwei Partieniederlagen zu, auch Co-Olympiasieger Zahar Efimenko musste mit dem Remis mehr als zufrieden sein. Das auf den ersten Blick komfortable Resultat von 5,5:2,5 kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Grün-Weißen sich über die Saison auf jeden Fall steigern müssen, um ihr selbst gestecktes Ziel, den Meisterschaftskampf spannend zu gestalten, zu erreichen.

Größter Unglücksrabe in diesem Kampf war sicher Werders "Iceman" Tomi Nyback, der gerade erst eine hervorragende Olympiade mit einer 2700+-Performance hinter sich hat. Wenn die Partie nicht unter den Gurken des Wochenendes landet, dann weiß ich's auch nicht...

Am Sonnabend legte er gleich noch eine 0 gegen Hamburgs Endspielspezi Karsten Müller nach, indem beide das Mittelspiel schnell und trocken überbrückten, wonach Werders Finne sich sozusagen "auf feindlichem Terrain" befand. Karsten fuhr das Endspiel, das er beim Einstieg gar nicht als gewonnen eingeschätzt hatte, in typischer Manier nach Hause.

Dass es für Hamburg doch nur zum 3,5:4,5 reichte, lag nicht zuletzt an einer Glanzpartie von Alexander Areshchenko, der Lubo Ftacnik absolut sehenswert zerlegte.

Beim Abendessen war sich die Hamburger Delegation absolut einig, dass Werder zumindest dieses Mal einfach zu stark war und man aus den Partien das Maximum herausgeholt hatte. Vielleicht symptomatisch dafür dieser Schnappschuss von Dirk Sebastian?

Werders Topscorer ist indes bisher der Franzose Laurent Fressinet (hier im Duell mit Hamburgs Robert Kempinski), der inzwischen jenseits der 2700 rangiert. Nach dem langen Wochenende verzeichnet er glatte 3 aus 3, wobei der Sieg am Freitag doch zumindest als leicht schmeichelhaft bezeichnet werden darf.

Beim HSK hingegen hat kein Spieler eine weiße Weste, aber immerhin verzeichnen vier 1,5 aus 2 - unter anderem Spitzenbrett Radek Wojtaszek (hier bei seinem Sieg gegen Werders Efimenko), der nach seiner jüngsten Eloexplosion wohl für die Saison 2011/12 nicht mehr in Hamburg zu halten sein wird.

Die Kämpfe am heutigen Sonntag verliefen schlussendlich doch recht glatt zugunsten der jeweiligen Favoriten Werder Bremen und Hamburger SK, so dass an diesem Wochenende beide ihre Pflichtpunkte (6 für Werder, 2 für Hamburg) einfahren konnten. Der Samstagskampf ging ebenfalls an die favorisierten Berliner, wenngleich sich die Delmenhorster auch hier mit 3,5 Punkten achtbar schlugen.

Also schachlich eigentlich alles wie erwartet. Wie schaut's mit dem unschachlichen Teil aus? Hmmmm, nun ja...
  • Die Räume im neuen Logenbereich sind zwar insgesamt noch großzügiger, aber leider auch dunkler als in der Ostkurve, die sich immer noch im Umbau befindet.
  • Leider können die Zuschauer nur auf einer Seite der Bretter entlang laufen; da der Schiedsrichter sich aber gegenüber der Zuschauer befindet, sind die Uhrenstände nicht einsehbar.
  • Von keinem Punkt aus ist es dem Schiri möglich, beide Kämpfe zu begutachten, so dass der gute Ralf Schöngart ständig pendeln durfte.
Das klingt aber eigentlich alles schlimmer, als es wirklich ist. Das Stadion ist und bleibt ein guter Austragungsort, nur fallen diese Logen eben im Vergleich zu den alten für Schach etwas schlechter aus.


Aber nach dem Umbau soll ja alles besser werden...

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Jetzt geht es endlich wieder los...

... und eigentlich ist nicht viel anders als in der vorigen Buli-Saison. Baden-Baden ist der heiße Meisterschaftsanwärter, Werder Bremen der heißeste Konkurrent. Der Aufsteiger aus dem Norden (Delmenhorster SK) ist der designierte Absteiger Nummer 1.

Gleich zum Auftakt bestreitet mein alter Verein Werder ein dreitägiges Wochenende: Zunächst geht es gleich morgen gegen den Reisepartner und alten Erzrivalen in allen Belangen aus der Delmestadt (gerne spöttisch betitelt als "Wanker County" oder "Bremens Offenbach"). Auf dem Papier eine klare Sache (egal in welcher Aufstellung), aber das war das Spiel gegen Erfurt in der letzten Spielzeit auch...

Am Sonnabend dann das gute alte Nordderby gegen meinen neuen Klub, den Hamburger SK. Traditionell hart umkämpft, spielt der HSK doch aus irgendeinem Grund ausgerechnet gegen Werder immer gefühlt mindestens 100 Punkte über seiner Nominalstärke(/-schwäche). Auch die Schachfreunde Berlin am Sonntag stellen im Normalfall keine Hürde dar. Ich erwarte dennoch haufenweise spannende Partien und lasse mir das Spektakel live vor Ort keinesfalls entgehen.

Das bedeutet für mich im Prinzip vier Tage Bundesliga am Stück, da sich am Montag noch die Analyse im HSK-Schachzentrum anschließen wird. Mein ursprünglich geplanter Scheidsrichtereinsatz am Sonntag fällt ins Wasser, weil St. Pauli 1 und 2 bereits vorletzte Woche gespielt haben. Hat doch alles seine Vorteile...

Ach ja, hier mein Tipp für die Werder-Aufstellung:
1 Efimenko
2 Fressinet
3 Le
4 McShane
5 Nyback
6 Hracek
7 Babula
8 Rapport

Morgen rechne ich mit Almira Skripchenko statt Rapport. Wie komme ich auf diese Aufstellung? Annahme 1: Die ersten beiden Bretter Eljanov und Gashimov spart Werder für die Kämpfe gegen stärkere Gegner. Annahme 2: Le und Rapport sollen dem Heimpublikum als Neuzugänge präsentiert werden. Annahme 3: Fressinet, Nyback und die beiden Tschechen spielen so gut wie immer. Annahme 4: Almira kommt, soweit ich weiß, immer gerne mit nach Bremen, da kann sie auch mal spielen; sonnabends geht sie aber gern shoppen. Bleibt noch die Frage McShane, Roiz oder Areshchenko; da habe ich im wesentlichen mein Bauchgefühl entscheiden lassen - Luke ist für Werder so ein bisschen was wie eine Kultfigur und nimmt so einen Dreifacheinsatz sicher gerne mit, seit er nicht mehr bei der Bank beschäftigt ist.

Sonntag, 7. März 2010

Wie Phönix aus der Asche...

... stiegen die im Meisterschaftsrennen bereits geschlagen geglaubten Werderaner im von Philip Schlosser breit analysierten Spitzenkampf in der Bundesliga gegen Baden-Baden durch einen direkten und anscheinend verdienten Sieg wieder auf. Somit wird das Meisterschaftsrennen unvermittelt zu einem Dreikampf, da nunmehr Baden-Baden, Werder und Solingen jeweils 20 Mannschaftspunkte aufweisen.

Wären da nicht diese blöden Unentschieden - gegen den Hamburger SK tut sich Werder ja traditionell schwer, aber das 4:4 gegen Erfurt war einfach nur peinlich - stünde Werder jetzt sogar alleine an der Spitze. (Gut, man mag darüber streiten, ob unsere 1. das Spitzenduell auch unter anderen Voraussetzungen gewonnen hätte...)

Wie auch immer, die beiden verbleibenden Wochenenden versprechen richtige Spannung. Mindestens ein Team wird sich (leider) definitiv aus dem Meisterschaftsrennen noch verabschieden, da Werder und Solingen am 14. Spieltag gegeneinander antreten müssen. Insgesamt dürften unsere Jungs mit Solingen, Mülheim Nord, Remagen und Katernberg das schwerste Restprogramm haben, während sich die OSG wohl allenfalls noch vor den Mülheimern in Acht nehmen muss. In jedem Fall freut es mich, dass die Entscheidung möglicherweise sogar erst nach der eigentlichen Saison fallen wird. Die Bundesliga ist keine "Ein-Team-Vorstellung" mehr!

Samstag, 16. Mai 2009

Erfurt liegt bei München

Das ist ja mal wieder eine interessante Reisepartnerzusammenstellung in der Bundesliga:

König Tegel/SF Berlin
Die beiden Hauptstadtteams reisen sinnigerweise gemeinsam.

Werder Bremen/Hamburger SK
Zwei, die sich verstehen. Und für beide im Vergleich zur abgelaufenen Saison eine Streckenverkürzung (Hamburg hatte einen "verirrten" Berliner Partner, unsere Jungs reisten mit den Emsdettenern).

SV Wattenscheid/SK Turm Emsdetten
Für Wattenscheid, die bisher mit Solingen unterwegs waren, eine Verschlechterung. Emsdetten dagegen hat es etwas näher zu den "Pseudo-Heimkämpfen".

SF Katernberg/SV Mülheim Nord
Besser geht's kaum. Laut Google Maps liegen die beiden Orte näher beieinander, als ich morgens zur Arbeit fahre. ;-)

SV Heidelberg Handschuhsheim/OSG Baden Baden
Streckenmäßig "nur" um die 100 Kilometer, aber kulturell trennen die Schwaben von den Badensern natürlich Lichtjahre...

Aljechin Solingen/SC 1950 Remagen
Für Solingen etwas weiter als vorher nach Wattenscheid, aber Remagen dürfte über die Halbierung der Strecke nach Trier erfreut sein.

SC Eppingen/SG Trier
Remagens Glück ist Eppingens Leid. Statt vorher etwa 115km nach Baden-Baden werden die Kraichgauer jetzt 240km an die Mosel bewältigen müssen. Auch die Trierer haben es jetzt noch weiter als vorige Saison nach Remagen.

Erfurter SK/Bayern München
Diese Paarung schießt aber mit Abstand den Vogel ab. Die mal wieder aufgestiegenen Erfurter absolvieren ihre "Auswärts-Heimwochenenden" bei den nur aufgrund diverser Verzichte in der Liga verbliebenen Münchenern. Das sind mal locker 400 Kilometer. Ich schmeiß mich weg. Selbst Bremen lag damals etwas näher...

Was soll diese ganze oberflächliche Betrachtung? Vielleicht nur verdeutlichen, dass das Reisepartnerprinzip einer Überdenkung bedarf. Ich mache dem Zusammensteller keinen Vorwurf; Erfurt liegt nun mal zumindest schachlich alleine auf weiter Flur, München geht es ähnlich. Diese Paarungen sind wohl wirklich noch das geringste Übel. Aber in den vergangenen Saisons mussten immer wieder einige Vereine in dieser Hinsicht Konzessionen machen. Es scheint an der Zeit, hier eine Veränderung vorzunehmen.


Letzte Änderungen

Mit blauem Auge davon gekommen (chessray, 22.Jan 12, 19:15)

Ich lebe noch! (chessray, 16.Jan 12, 00:01)

Hoffentlich kein Einzelerfolg (chessray, 13.Nov 11, 12:14)

Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)