Sonntag, 2. Oktober 2011

Doppelter Einsatz

Naja, jedenfalls beinahe. Weil die Oberligamannschaft der Schachfreunde Hamburg heute nicht ihr angestammtes Spiellokal nutzen konnte, wurde der Kampf gegen den Pinneberger SC kurzerhand zum HSK verlegt, wo eh nur die Dritte spielt (2. Bundesliga und Landesliga sind auswärts), also noch genug Platz ist. Glücklicherweise gilt für beide Kämpfe die frühere Anfangszeit von 10:00 Uhr, also auch hier keine Probleme...

... - wenn denn auch die Schiedsrichter den Spielplan richtig lesen. Kurz vor Beginn saß ich am Schiritisch noch immer alleine. Der für den HSK-Kampf zuständige HR war offensichtlich von einem Beginn um 11:00 Uhr ausgegangen, so dass ich organisatorisch beide Duelle beginnen durfte - und das als aktives Klubmitglied eines der beteiligten Teams.

Jedenfalls tauchte der Kollege dann so gegen 10:30 Uhr auf; habe ich jetzt eigentlich Anrecht auf einen Teil seines Honorars?

Sonntag, 20. März 2011

Schirisaison beendet

Für mich ging's heute zur Oberliga beim SC Königsspringer. Vor dem Kampf noch Aufstiegskandidat, leistete sich das Team eine peinliche Niederlage gegen die Schachfreunde Schwerin, die somit zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln - die ihnen aber möglichweise nichts nützen, weil HSK 3 aufgrund leichter Fehlplanung nur zu sechst zum SKJE reiste. Der Schachklapsenchef wird ebendort sicher noch etwas detaillierter auf seine ungeplante kampflose Niederlage eingehen...

Wie auch immer, damit ist meine Schirisaison beendet. Zumindest bis zum Herbst sind schachlich nur noch Spielen, Training und Vorstandskram angesagt.

Sonntag, 6. Februar 2011

HSK 4 zur Spitze geschiedst.

Naja, wirklich was zu tun hatte ich mit dem Ausgang des heutigen Kampfs zwischen St. Pauli I und Großhansdorf nicht. Zwar wurde mir sogar erstmalig die Kontrolle eines Antrags nach 9.2a) abverlangt (die ich kurz vor der Zeitnotphase natürlich souverän absolvierte), aber ansonsten verlief der Kampf ohne irgendeine schiedsrichterliche Handlung - abgesehen vom üblichen Punktenotieren und dem inzwischen dank Fischer-Modus eigentlich aus der Mode gekommenen Koordinieren des Mitschreibens vor der vierten Stunde. Das aufwühlendste Ereignis neben dem Antrag auf dreifache Stellungswiederholung war noch ein Verlust auf Zeit mal wieder dank des altbekannten Silver-Fehlers: Der betreffende Spieler hatte zwar seine Uhr gedrückt, aber offenbar mit 1 1/2 Newton zuwenig, so dass seine Zeit von ihm unbemerkt weiterlief. Dr. Jordan wird das Problem zwar wahrscheinlich bis in sein Grab hinein leugnen, aber die Silver besitzt in diesem Punkt offenbar eine gewisse Anfälligkeit, um nicht zu sagen einen Konstruktionsfehler.

Der Sieg für Großhansdorf war vielleicht in der Höhe (5,5:2,5) unerwartet, aber nominell keinesfalls überraschend: Die ersten beiden Bretter wiesen einen deutlichen Elovorteil auf (was sie auch in volle Punkte ummünzten, wobei insbesondere am zweiten Brett der Paulianer durch falsches Kombinieren kräftig mithalf), der Rest bewegte sich im ausgeglichenen Bereich.

Dank dieser (sicherlich nicht uneigennützigen) Großhansdorfer Hilfe belegt unsere Vierte aktuell den Spitzenplatz in der Hamburger Landesliga, den sie, betrachtet man das Restprogramm, durchaus aus eigener Kraft verteidigen kann. Freilich wäre die Meisterschaft lediglich symbolisch, da ein Aufstieg nicht möglich ist. Den zweiten Platz, der dementsprechend der Aufstiegsplatz wäre, hat sich eben durch diesen Sieg Großhansdorf gesichert - allerdings punktgleich mit zwei weiteren Teams. Die Liga bleibt - zumindest nach oben - spannend.

Sonntag, 12. Dezember 2010

Es war zwar noch nicht der A.... der Welt,

... aber ich hatte heute schon einen verdammt guten Blick drauf. Mein einziger Zweitligaeinsatz in dieser Saison führte mich zum Duell zwischen dem SC Neukloster und dem Lübecker SV - mitten ins mäcpommsche Nirgendwo, aber zumindest nahe an der A20. Wenn deren Verband nicht in der Lage ist, Schiris auszubilden, muss eben Hamburg aushelfen. Knapp 130 Euro durfte ich abrechnen, die Schatzmeister wird's freuen.

Vor Ort durfte ich mich mit einem mir bis zu diesem Kampf völlig unbekannten Uhrenmodell eines mir ebenso unbekannten Herstellers auseinandersetzen:

Die "Princess" aus dem Haus "STIER DIGITAL", auf dessen Existenz nur eine nicht eingerichtete Homepage hindeutet. Sachdienliche Hinweise zur näheren Bestimmung der Herkunft dieses gar nicht mal so unpraktischen Geräts nehme ich gern als Kommentar entgegen. ;-)

Wenigstens entschädigte mich die Anwesenheit eines allgemein bekannten GMs ein wenig für die weite Anreise:

Epioshin live ist einfach eine Marke für sich. Wer damit nichts anfangen kann, sollte sich einfach mal in Iljas Archiv umsehen.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Zur Nachahmung empfohlen

Am vergangenen Wochenende durfte ich meinen in dieser Saison einzigen Zweitligaeinsatz beim SV Griesheim absolvieren. Offenbar ein sehr umsichtig agierender Verein, der auch die Vorteile der neueren Regeln zur Durchführung eines Wettkampfs einsieht, die übrigens bei genauerem Betrachten gar nicht soooo unmöglich umzusetzen sind. Während des Wettkampfs gab es Kaffee, Kaltgetränke und sogar kostenlos für alle. Von acht DGT XLs waren fünf richtig eingestellt, bei zweien fehlte in der zweiten Periode der Fischer-Modus, und eine hatte tatsächlich einen eingeschalteten Zugzähler! Wie gut, dass man doch noch alle vorher selbst noch kontrolliert.

Hernach lud mich der Mannschaftsführer noch zu einem gemeinsamen Abendessen mit einigen Spielern auch unterer Mannschaften in sein Haus ein, was offenbar bei diesem Verein an jedem Spieltag so üblich ist. Ich wäre gern noch länger geblieben, aber bei einer Heimfahrt von fast einer Stunde hab ich's dann doch nicht zu sehr ausgedehnt. Von meinem Eindruck her kann ich einen Einsatz in Griesheim jedenfalls nur uneingeschränkt empfehlen und rufe alle Vereine auf, es den Griesheimern nachzumachen: Egal, ob ihr nach einem Wettkampf bei jemandem daheim oder in einer Gaststätte gemeinsam den Abend ausklingen lasst, ladet euren Schiri ruhig dazu ein. Schließlich haben wir an einem Schachsonntag ungefähr genau so viele andere Dinge vor wie ihr. ;-)

Samstag, 14. November 2009

Viva la Revolución!

Stand der Oberliga Ost: Von sechs angesetzten Schiedsrichtern haben drei (allesamt NSR!) ihre Doppelwettkämpfe aus bekannten Gründen abgesagt. Ein vierter, sogar ISR, hat zwar keinen entsprechenden Einsatz, aber bereits erklärt, unter diesen Bedingungen für Doppelwettkämpfe nicht zur Verfügung zu stehen.

Gestern war ich mal auch aus Neugier zu Besuch beim Ausrichter meines abgesagten Wochenendes. Und, oh Wunder, ausnahmslos Zuspruch für meine Entscheidung unter den gegebenen Umständen. Also von Seiten eines Vereins (Aufsteigers!), der jetzt zwar Geld spart, aber diese Wendung genauso unmöglich findet.

Wenn sich der Spielausschuss nicht ganz schnell etwas einfallen lässt, kommen sicher harte Zeiten auf die Liga zu. Es gehört schon einiges dazu, innerhalb von nur vier bis fünf Wochen praktisch die komplette Liga (Spieler, Vereinsfunktionäre und Schiedsrichter) gegen sich aufzubringen. Erst gab es Verwirrung wegen der nun doch nicht geltenden "Null-Toleranz-Regel" sowie der neuen Bedenkzeitregelung und damit verbundenen notwendigen Neuanschaffungen von spieltauglichen Digitalmodellen, und jetzt kommt diese Nummer.

Heute ist einiges hochgekocht. So beschreibt ein Funktionär des Sächsischen Schachverbands doch große Probleme, die dazu führen können, dass die Liga ihre Elo- und Normen-Berechtigung verliert. So werden z.B. anscheinend schon seit Jahren auch Schachfreunde ohne entsprechende Qualifikation oder mit bereits ausgelaufener Lizenz als Schiedsrichter eingesetzt.

Ach ja, für mich springt übrigens, wie ich gestern erfahren habe, ein Schachfreund aus Frankfurt ein, der im Heft überhaupt nicht auftaucht und offenbar noch nie einen Ligaeinsatz hatte. Ich wüsste ja zu gern, was an den anderen beiden Spielorten passiert.

Donnerstag, 12. November 2009

Eine ganz linke Tour...

... zieht da der Spielausschuss der Oberliga Ost ab. Erst heute Nachmittag(!) wurden wir per E-Mail vom Staffelleiter folgendermaßen informiert:
Werte Schachfreunde,

hiermit möchte ich Euch den einstimmigen Beschluß des Spielausschusses der Oberliga Ost (beschlossen am 09.11.2009 als Ergänzung zum Protokoll von der Sitzung am 03.01.2009) bekanntgeben:

Ein Schiedsrichter bekommt als Aufwandsentschädigung pro Wettkampftag 50 (in Worten Fünfzig) EUR.
Hintergrund: An diesem Wochenende stehen in der Oberliga Ost, deren beide Staffeln mit je zwölf Teams spielen, die ersten Doppelwettkämpfe an (wie in der Buli: vier Teams an einem Ort, ein Spiel am Sonnabend, eins am Sonntag).

Hat man da noch Töne? Vor der Saison hieß es in der Turnierordnung noch, die Honorare entsprechen der 2. Liga (50 Euro pro Wettkampf, 100 Euro bei einem Doppelwettkampf). Und jetzt schneidet man uns einfach mal direkt vor den Doppelwettkämpfen die Hälfte ab? Nicht mit mir! Bereits als zweiter Schiedsrichter in der Liga habe ich meinen Einsatz an diesem Wochenende abgesagt.

Ganz abgesehen von der Kürzung ist es ja wohl ein (leider nicht verbotenes) Unding, eine Turnierordnung im bereits laufenden Wettbewerb zu ändern. Ich kann nur hoffen, dass der Rest unserem Beispiel folgt. Meinungen dazu sind willkommen!

Mittwoch, 28. Oktober 2009

Lobenswert!

Überrascht habe ich heute Abend eine Mail aus Neuberg gelesen, wo ich in zweieinhalb Wochen einen Oberliga-Doppelspieltag leiten darf:
Guten Tag Herr Klein,
wir (Schachfreunde Neuberg) richten bekanntlich die nächste Doppelrunde der OLOB in Neuberg aus, bei der Sie als Schiedsrichter zugeteilt sind. Diesbezüglich wollte ich kurz nachfragen, ob Sie Namensschilder benutzten? Ansonsten würden wir uns selbst darum kümmern.

Mit freundlichen Grüßen
xxx
(Mannschaftsführer der Sfr. Neuberg)
Ich bin ja schwer begeistert von derartiger Planung, die man gerade unterhalb der Buli nur äußerst selten vorfindet. Wo andere Vereinsvertreter gerne lamentieren, wie sie denn nur diese unerreichbaren Spielbedingungen stellen sollen, wird hier noch über das erforderliche Maß hinaus gearbeitet.

So stelle (sicher nicht nur) ich mir das vor! Selbstredend habe ich keine Namensschilder dabei; so etwas sehe ich grundsätzlich schon beim Ausrichter, der darauf vielleicht ja mit ganz viel Glück sogar noch Werbung präsentieren kann. Aber hier macht sich ein Verein ganz offenbar richtig Gedanken über die "würdevolle" Ausrichtung eines Spieltags.

Ich finde, eine derartige Initiative gehört einfach mal gelobt - was ich hiermit tue.

Dienstag, 20. Oktober 2009

Die Gefahr der Unterinformation

Ich habe wenigstens einen nachgewiesenen Leser! ;-) In den Kommentaren zu Rank zero wird auf meinen Bericht zum Oberligaeinsatz verwiesen. Offenbar ist dem Schreiber des entsprechenden Kommentars aber nicht die Bedenkzeitregelung in der Oberliga Ost bekannt: Diese ist im Detail 100 Minuten für 40 Züge, 50 Minuten für 20 weitere, 15 bis zum Schluss, + 30 Sekunden Zugabe von Beginn an. Somit haben die Spieler unterm Strich für 40 bzw. 60 Züge ebenso viel Zeit wie bisher. Und nicht nur das - sie kriegen danach sogar noch mal was dazu! (Diese Bedenkzeit ist übrigens die gleiche wie in der 1. Bundesliga.)

In dem entsprechenden Blog-Beitrag werden zu viele Dinge durcheinander geworfen. Die Zugabezeit bedingt ja nicht, dass die Gesamtzeit verkürzt werden muss - wie auch die Regelung in der Oberliga Ost beweist. Der wichtigste Effekt ist und bleibt, dass man den Gegner eben nicht einfach "über die Zeit heben" kann.

Könnte ich mich dort anmelden, hätte ich auch einen entsprechenden Kommentar hinterlassen - leider ist die Benutzerregistrierung deaktiviert...

Sonntag, 18. Oktober 2009

Rund und problemlos...

... lief es heute bei der Begegnung Schachfreunde Schöneck gegen Erfurter SK II. Es ist schon deutlich einfacher, wenn die Gäste sich auskennen und alle Seiten kooperativ sind.

Meine Erfahrungen mit der neuen Bedenkzeitregelung:
- Das initialie Einstellen bei der DGT dauert etwas, da es sich beim Modus in der Oberliga Ost B um kein Standardprogramm handelt.
- Ich hatte einen kleinen Aushang (hinweise_fischer_zeit (pdf, 15 KB) ) vorbereitet, der die beiden wichtigsten "praktischen" Änderungen für die Spieler bei Verwendung der Zugabezeit beschreibt. Dennoch habe ich natürlich auch vor dem Kampf noch mal gesondert darauf aufmerksam gemacht, was anscheinend wohlwollend aufgenommen wurde.

Ich hatte heute einfach mal aus Witz die Idee, meine Gedanken während eines Einsatzes zu protokollieren. Leider konnte ich sie mangels Onlineverbindung im Spiellokal nicht direkt hochladen...

11:55 Uhr: Ein Hinweis auf den Wegfall von Artikel 10 wäre noch sinnvoll gewesen.
12:40 Uhr: Ich habe mir mal eine Elo-Übersicht (statistik_schoeneck_erfurt_20091018 (pdf, 40 KB) ) erstellt. Die Favoritenrolle liegt demnach eindeutig beim Gastgeber, wenngleich ich bisher in einer einzigen Partie einen Vorteil identifiziert zu haben glaube – an Brett 5, und zwar auf Seiten der Gäste(!).
13:15 Uhr: Schachfreund Stockmann (Brett 5 der Gastgeber) sieht seine Stellung anscheinend ähnlich wie ich – er hat sich gerade nach der Bedenkzeitregelung erkundigt. Bei meinem 13:00 Uhr-Kontrollgang habe ich dort 21 Züge und 0:21 gegen 1:21 notiert, so dass er in komplizierter und wohl nachteiliger Brettposition auch noch mit einem extremen Zeitnachteil klar kommen muss.
13:36 Uhr: Mehrere Schachfreunde haben schon fasziniert mein Spielprotokoll betrachtet. Setzen das denn tatsächlich noch immer so wenige Schiedsrichterkollegen ein, dass es was Besonderes ist?
13:43 Uhr: Ich hatte Recht – Brett 5 geht nach nur 30 Zügen an die Gäste. Hammerharter Vortrag.
15:07 Uhr: Auch mit der neuen Bedenkzeit bleibt alles wie gehabt: Zur ersten Zeitkontrolle beenden sich plötzlich so gut wie alle Partien. Es steht 4:3 für die Gäste aus Erfurt, aber Brett 8 sollte wohl für Schöneck noch das 4:4 erreichen.

Wie erwartet endete der Kampf dann kurz darauf mit einem 4:4 - nach deutlich unter 5 Stunden, was mir sehr gelegen kam, hatten sich doch langsam leichte Kopfschmerzen breit gemacht.

So ruhig und friedlich kann's von mir aus gerne weiter gehen. Sowohl Gastgeber als auch Gäste legten sehr vorbildliches Verhalten an den Tag, und beide würde ich liebend gern wieder beaufsichtigen.


Letzte Änderungen

Mit blauem Auge davon gekommen (chessray, 22.Jan 12, 19:15)

Ich lebe noch! (chessray, 16.Jan 12, 00:01)

Hoffentlich kein Einzelerfolg (chessray, 13.Nov 11, 12:14)

Die stärkste irrste Liga der... (chessray, 16.Okt 11, 22:01)

Ich habe mich keinesfalls eingemischt,... (chessray, 03.Okt 11, 13:54)